Trinken im Alter: So bleibt der Körper gesund und leistungsfähig

05.02.2025 - Ratgeber zurück
Zu wenig Flüssigkeit kann Schwindel und Verwirrtheit verursachen. Wasserreiche Lebensmittel, feste Trinkzeiten und abwechslungsreiche Getränke helfen im Alltag.

Trinkgewohnheiten im Alter: Warum ausreichend Flüssigkeit so wichtig ist und wie Sie den Alltag erleichtern

Im Alter lässt das Durstgefühl oft nach, doch der Körper braucht weiterhin ausreichend Flüssigkeit, um gesund zu bleiben. Schwindel, Verwirrtheit und Müdigkeit sind oft die Folgen, wenn zu wenig getrunken wird. Dabei gibt es einfache Tipps, wie Senioren ihre Trinkgewohnheiten verbessern können – und das ganz ohne Langeweile oder lästiges Nachfüllen von Wasser.

Warum ist ausreichendes Trinken im Alter so wichtig?

Im Alter sinkt das Durstempfinden, sodass viele Menschen einfach vergessen zu trinken. Doch der Körper braucht weiterhin Flüssigkeit – sogar mehr als in jungen Jahren. Hier sind die wichtigsten Gründe, warum regelmäßiges Trinken für Senioren so bedeutend ist:

  1. Vorbeugung von Dehydrierung: Dehydrierung ist im Alter besonders gefährlich. Sie kann zu Schwindel, Verwirrtheit, Kopfschmerzen und sogar Kreislaufproblemen führen. Das Risiko eines Krankenhausaufenthalts steigt erheblich.
  2. Unterstützung der Verdauung: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr fördert die Verdauung und hilft, Verstopfung zu vermeiden. Gerade Senioren, die sich weniger bewegen, profitieren davon.
  3. Schutz der Nierenfunktion: Die Nieren sind auf Wasser angewiesen, um Schadstoffe aus dem Körper zu filtern. Wenn nicht genug getrunken wird, können sich Giftstoffe ansammeln, was langfristig zu Nierenschäden führen kann.
  4. Verbesserung der kognitiven Funktionen: Ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützt das Gehirn und kann helfen, Konzentration und Gedächtnis zu verbessern. Dehydrierung kann hingegen zu Verwirrtheit und Desorientierung führen.

Ursachen für zu geringe Flüssigkeitszufuhr im Alter

Es gibt mehrere Gründe, warum Senioren oft zu wenig trinken:

  • Nachlassendes Durstgefühl: Das Durstempfinden lässt mit dem Alter nach, sodass Senioren oft nicht merken, dass sie Durst haben.
  • Eingeschränkte Mobilität: Wer Schwierigkeiten hat, sich zu bewegen, trinkt oft weniger, um seltener zur Toilette gehen zu müssen.
  • Schluckbeschwerden (Dysphagie): Viele ältere Menschen haben Schluckbeschwerden, die das Trinken unangenehm oder schmerzhaft machen.
  • Vergesslichkeit: Senioren vergessen häufiger, regelmäßig zu trinken, vor allem, wenn sie alleine leben.

Wie viel sollte ein Senior täglich trinken?

Für Erwachsene wird eine tägliche Flüssigkeitszufuhr von etwa 1,5 bis 2 Litern empfohlen. Diese Menge gilt auch für Senioren, es sei denn, ein Arzt hat aufgrund von gesundheitlichen Problemen, z.B. von Herz oder Nieren,  eine Einschränkung empfohlen. Hierbei zählt nicht nur Wasser, sondern auch Tee und wasserreiche Lebensmittel wie Suppen oder Obst.

Tipps, wie Senioren genügend trinken können

Hier sind einige praktische Tipps, um die Trinkgewohnheiten zu verbessern und sicherzustellen, dass genügend Flüssigkeit aufgenommen wird:

 

1. Regelmäßige Trinkzeiten einführen

Feste Trinkzeiten helfen, das Trinken nicht zu vergessen. Stellen Sie sich beispielsweise stündlich einen Wecker oder erinnern Sie Ihre Angehörigen daran, regelmäßig kleine Mengen zu trinken.

2. Getränke sichtbar platzieren

Stellen Sie in jedem Raum ein Glas Wasser oder eine kleine Flasche auf. So wird das Trinken zur Gewohnheit, da die Flüssigkeit immer in Reichweite ist.

3. Wasserreiche Lebensmittel einbinden

Ergänzen Sie den Speiseplan mit wasserreichen Lebensmitteln wie Melonen, Gurken, Tomaten oder Suppen. Diese tragen zur täglichen Flüssigkeitszufuhr bei.

4. Getränke abwechslungsreich gestalten

Wasser ist gesund, aber nicht jeder trinkt gerne nur Wasser. Variieren Sie die Getränke mit Tee (ungesüßt) oder Infused Water (z.B. mit Zitrone, Minze oder Gurke). Das macht das Trinken attraktiver.

5. Hilfsmittel nutzen

Für Senioren mit Schluckbeschwerden gibt es spezielle angedickte Flüssigkeiten, die das Trinken erleichtern. Auch Trinkhilfen wie Strohhalme oder spezielle Becher können hilfreich sein.

Warum Saftschorlen kritisch zu sehen sind:

  • Hoher Zuckergehalt: Ein Glas Apfelsaft enthält etwa 10-12 g Zucker pro 100 ml. Selbst in einer Saftschorle sind das schnell 5-6 g Zucker pro Glas. Das kann sich im Laufe des Tages summieren.
  • Erhöhtes Risiko für Gewichtszunahme: Zuckerhaltige Getränke tragen zur Kalorienaufnahme bei, ohne ein Sättigungsgefühl zu erzeugen. Das kann im Alter, wenn der Stoffwechsel langsamer wird, zu einer unerwünschten Gewichtszunahme führen.
  • Blutzuckerspitzen: Der Fruchtzucker (Fructose) in Saftschorlen kann den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen lassen, was besonders für Diabetiker ein Problem darstellen kann.

Gesündere Alternativen zu Saftschorlen:

  • Infused Water: Wasser mit frischen Zitronenscheiben, Minze, Gurke oder Ingwer sorgt für einen erfrischenden Geschmack ohne Zucker.
  • Kräutertee (ungesüßt): Tees wie Pfefferminze, Kamille oder Fenchel sind geschmackvoll und hydrierend. Sie sind außerdem frei von Zucker und Kalorien.
  • Kokoswasser: In Maßen getrunken, kann Kokoswasser eine natürliche, mineralstoffreiche Alternative sein, die weniger Zucker enthält als Saftschorlen.
  • Wasser mit einem Spritzer Zitrone: Ein Spritzer frischer Zitronensaft gibt Geschmack, ohne den Zuckeranteil zu erhöhen.

Saftschorlen können zwar geschmacklich ansprechend sein, sollten aber nicht die erste Wahl für die tägliche Flüssigkeitszufuhr sein, insbesondere bei Senioren. Eine gute Alternative sind aromatisierte Wasser-Varianten oder ungesüßte Tees, die den Durst stillen und dabei gleichzeitig kalorien- und zuckerarm sind.

Anzeichen für Dehydrierung erkennen

Es ist wichtig, auf die typischen Anzeichen einer Dehydrierung zu achten, insbesondere bei älteren Menschen. Mögliche Symptome sind:

  • Trockener Mund und trockene Lippen
  • Dunkler Urin oder seltener Harndrang
  • Schwindel oder Kopfschmerzen
  • Verwirrtheit oder Konzentrationsprobleme
  • Müdigkeit oder Schwäche

Wenn Sie solche Anzeichen bei sich selbst oder bei einem Angehörigen feststellen, sollten Sie sofort Maßnahmen ergreifen und bei Bedarf ärztlichen Rat einholen.

Fazit

Ausreichend zu trinken, ist ein einfacher, aber effektiver Weg, um die Gesundheit im Alter zu fördern. Mit kleinen Anpassungen und ein wenig Unterstützung können Sie sicherstellen, dass Sie oder Ihre Angehörigen stets gut hydriert bleiben. Denken Sie daran: Trinken ist nicht nur wichtig, sondern kann auch Freude bereiten, wenn es abwechslungsreich und in den Alltag integriert wird.

Falls Sie Fragen oder spezielle Bedürfnisse haben, sprechen Sie am besten mit Ihrem Hausarzt oder einer Pflegefachkraft. Sie können Ihnen weitere individuelle Tipps und Hilfsmittel empfehlen, die das Trinken erleichtern.

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