Pflegegrad 5 einfach erklärt

23.10.2024 - Ratgeber zurück
Pflegestufe5
Pflegegrad 5 beschreibt die schwerste Beeinträchtigung der Selbstständigkeit mit besonderen Anforderungen an die pflegerische Versorgung. Unser Blogbeitrag erläutert die Begutachtungsverfahren, Voraussetzungen und Leistungen für Pflegegrad 5. Erfahren Sie, wie Sie und Ihre Angehörigen den Alltag mit Pflegegrad 5 bestmöglich gestalten können.

Von der Begutachtung bis zur Leistung: Pflegegrad 5 einfach erklärt

Pflegegrad 5 steht für die schwerste Beeinträchtigung der Selbstständigkeit mit besonderen Anforderungen an die pflegerische Versorgung. Dieser Blogbeitrag erklärt die Voraussetzungen, das Begutachtungsverfahren und die verfügbaren Leistungen für Pflegegrad 5.

Definition und Bedeutung von Pflegegrad 5

Pflegegrad 5 steht für die schwerste Beeinträchtigung der Selbstständigkeit mit besonderen Anforderungen an die pflegerische Versorgung. Dieser Blogbeitrag erklärt die Voraussetzungen, das Begutachtungsverfahren und die verfügbaren Leistungen für Pflegegrad 5.

 

Voraussetzungen für Pflegegrad 5

Um Pflegegrad 5 zu erhalten, muss eine Person eine Punktzahl zwischen 90 und 100 im Begutachtungsverfahren erreichen. Bewertet werden sechs Lebensbereiche:

• Mobilität: Fähigkeit zur Fortbewegung und Nutzung von Hilfsmitteln.

• Kognitive und kommunikative Fähigkeiten: Denk-, Lern- und Kommunikationsfähigkeiten.

• Verhaltensweisen und psychische Problemlagen: Umgang mit psychischen Problemen und Verhaltensauffälligkeiten.

• Selbstversorgung: Fähigkeit, sich selbst zu versorgen (Essen, Anziehen, Körperpflege).

• Umgang mit krankheitsbedingten Anforderungen: Umgang mit medizinischen Behandlungen und Therapien.

• Gestaltung des Alltags und sozialer Kontakte: Fähigkeit zur Alltagsgestaltung und Pflege sozialer Beziehungen.

Voraussetzung-Pflegestufe5

Begutachtungsverfahren zur Feststellung von Pflegegrad 5

Die Einstufung erfolgt durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MD) oder andere zugelassene Prüfdienste. Der Ablauf beinhaltet:

1. Antragstellung: Einreichung eines Antrags bei der Pflegekasse.
2. Pflegebegutachtung durch den Gutachter: Der Gutachter bewertet die Pflegebedürftigkeit vor Ort oder inzwischen auch per Telefon/Videotelefonie.
3. Erstellung des Gutachtens: Dokumentation der Befunde und Empfehlung eines Pflegegrades.
4. Entscheidung der Pflegekasse: Auf Grundlage des Gutachtens wird der Pflegegrad und die entsprechenden Leistungen festgelegt.

Begutachtung-Pflegestufe5

Leistungen bei Pflegegrad 5

Personen mit Pflegegrad 5 haben Anspruch auf diverse Leistungen:

• Entweder Pflegegeld: 947 Euro monatlich für häusliche Pflege durch Angehörige (= Geldleistung).

• Oder Pflegesachleistungen: 2200 Euro monatlich für die Unterstützung durch einen Pflegedienst (= Sachleistung).

Oder eine Kombination aus beidem, die sogenannte Kombinationsleistung.

Zudem:

• Entlastungsbetrag: 125 Euro monatlich für Betreuungsangebote oder hauswirtschaftliche Unterstützung

• Tages- und Nachtpflege: 689 Euro monatlich für die Betreuung in Pflegeeinrichtungen.

• Vollstationäre Pflege: 770 Euro monatlich für die Unterbringung in Pflegeheimen.

• Kurzzeitpflege: 1.774 Euro jährlich für vorübergehende stationäre Pflege.

• Verhinderungspflege: 1.612 Euro jährlich für Ersatzpflege bei Verhinderung der regulären Pflegeperson.

• Zusätzlich gibt es Zuschüsse für Pflegehilfsmittel (40 Euro monatlich), Hausnotrufsysteme (25,50 Euro monatlich) und Wohnraumanpassungen (einmalig bis zu 4.000 Euro nach Genehmigung durch die Pflegekasse)​ (DMRZ)​​ (DGV Hilfsmittel)​​ (Sanubi)​​ (herMoney)​.

 

Bewahren-Selbstständigkeit

Praktische Hinweise für den Alltag mit Pflegegrad 5

Der Alltag mit Pflegegrad 5 erfordert spezielle Anpassungen und Unterstützung:

• Anpassungen im häuslichen Umfeld: Installation von Hilfsmitteln wie Haltegriffen und rutschfesten Matten, ausreichender Beleuchtung, auch nachts. Die Entfernung von Stolperfallen wie losen Teppichen oder hohen Türschwellen.

• Förderung der Selbstständigkeit: Regelmäßige Bewegung und Aktivitäten zur Erhaltung der Fähigkeiten.

• Unterstützungsmöglichkeiten für Angehörige: Nutzung von Entlastungsangeboten, Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen.

 

Fallbeispiele zur Veranschaulichung

Beispiel 1: Frau Schulz ist komplett bettlägering und benötigt intensive Hilfe bei der Körperpflege und der Medikamenteneinnahme. Sie nutzt Pflegesachleistungen und erhält Unterstützung durch ihren Pflegedienst.

Beispiel 2: Herr Meier nutzt Betreuungsleistungen und erhält zusätzlich Pflegegeld für die häusliche Pflege durch seinen Sohn.

Pflegegrad 5 bedeutet die schwerste Beeinträchtigung der Selbstständigkeit und Anspruch auf umfassende Unterstützungsleistungen. Es ist wichtig, diese Ressourcen zu nutzen, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und die Pflege zu erleichtern.

 

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